
Das Passivhaus
Um die langjährige Zusammenarbeit auch örtlich zu vereinfachen, errichteten die beiden Südtiroler Software-Unternehmen ASA und Pro Data ein gemeinsames Bürogebäudes, welches Ende 2008 fertig gestellt wurde.
Passivhaus. Das ›Passivhaus‹ ist der international am weitesten verbreitete und am besten erforschte Standard für energieeffizientes Bauen (entspricht in etwa einem Klimahaus Gold). Energieeffizientes Bauen bedeutet, dass ein Gebäude durch sehr gute Wärmeschutzdämmung und eine innovative Haustechnik wie etwa eine Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit umgerechnet 1,5 Litern Heizöl pro Quadratmeter Fläche und Jahr auskommt. Da in jedem Haus aber bereits Wärme produziert wird (elektrische Geräte, Menschen), benötigt ein Passivhaus keine herkömmliche Heizung mehr. Damit entfallen auch deren Emissionen, die Atmosphäre wird weniger belastet – ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz!
Gebäude. Die Büros befinden sich im länglichen Haupttrakt, Infrastrukturen, Treppenhaus, Lift und Sanitärbereich in vier an der Rückseite des Bürotraktes angebauten Elementen. Unterirdisch ist neben dem Keller auch die Tiefgarage. Das Flachdach ist begehbar und mit einer Regenwassersammelanlage ausgestattet.
Architektur. Die Architekten Gilbert Sommer und Andreas Flora von ›Sapinski Salon‹ (Innsbruck/Mals) streben mit den vier quer an den ›weißen Monoblock‹ des Bürotraktes angesetzten Infrastruktur-Elementen eine ›formale und funktionale‹ Rhythmisierung des Gebäudes an. Durch die weiße Kunststoffbeschichtung der Fassade entfallen etwa auch die Fenstergesimse. Auffallend sind die weiß lackierten Metallstangen, die sich an der Außenfassade des Bürotrakts nach oben schlängeln: Sie sind Rankhilfen für den Wilden Wein, der die Fassade nach und nach bedecken und so einem jahreszeitlichen Rhythmus unterwerfen wird.
Firmitas, utilitas, venustas. – Diese drei Forderungen: Stabilität, Nützlichkeit und Anmut, hat der römische Architekt Vitruvius vor über 2.000 Jahren an die Architektur gestellt. Das ›Passivhaus ASA/Pro Data‹ fügt noch den Aspekt der Nachhaltigkeit hinzu.
